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Was ist Surimi? (Krebsfleischimitat)

Surimi liegt zusammen mit einer Schale Sojasauce auf einem Teller

Surimi als Krebsfleischimitat begegnet einem heutzutage immer häufiger. In vielen Supermärkten bietet man Surimi Sticks als Snack für zwischendurch an.

Oder beim Sushi essen gibt es einige Varianten mit Surimi. California Rolls sind wohl die bekanntesten Sushi mit Krebsfleischimitat.

Hier bekommst du meine Sushi Arten Übersicht mit Bildern!

Doch was steckt wirklich im Krebsfleischimitat?

In diesem Beitrag erfährst du aus welchen Zutaten man das Krebsfleischimitat herstellt und welche Nährwerte es besitzt.

Danach erfährst du, ob Surimi gesund ist. Dabei gehe ich auf potentielle Gefahrenquellen ein. Abschließend erfährst du meine persönliche Einschätzung, ob du das Krebsfleischimitat essen solltest.

6 Stück Surimi Sticks liegen auf einem schwarz weißen Teller

Inhalt

Was ist Surimi?

Unter Surimi versteht man zerhacktes Fischfleisch. Dabei wird der Fisch von Gräten, Fett und unerwünschten Stellen befreit. Das Ganze verarbeitet man zu einer Paste. Danach mischt man diese Paste mit weiteren Zutaten und Zusatzstoffen. Abschließend erhitzt man die Mixtur kurz und presst sie in Form von Streifen.

Zur Herstellung von Krebsfleischimitaten verwenden einige Hersteller Fischarten, die sich nicht direkt verkaufen lassen. Dazu zählen vor allem Magerfische und Krill.

Es gibt allerdings auch Produzenten, die Krebsfleischimitat nur aus Alaska-Seelachs und pazifischem Seehecht aus Wildfang erzeugen.

Surimi Sticks bestehen zwar aus Fisch und Meerestieren. Jedoch ist Krebsfleisch in der Regel kein Teil davon, da es zu teuer ist. Lediglich etwas Krabbenextrakt wird teilweise für den Geschmack hinzugefügt.

In Japan versteht man darunter „zermahlenes Fleisch“. Ursprünglich war Surimi ein Herstellungsverfahren, um Fisch länger haltbar zu machen.

In Deutschland verwendet man den Begriff häufig synonym mit Krebsfleischimitat. Dabei gibt es auch Garnelen, die man aus Fischfleisch herstellt.

Zutaten vom Krebsfleischimitat

Das Krebsfleischimitat besteht hauptsächlich aus gepresstem Fischfleisch. Dieses mixt man mit Wasser, Hühnereiweiß, Stärke, Zucker, Pflanzenölen, Salz und weiteren Zusatzstoffen.

Wasser ist neben Surimi der zweitgrößte Bestandteil. Es sorgt für die gewünschte Konsistenz und reduziert Produktionskosten.

Als Protein verwendet man meistens Hühnereiweiß. Dadurch steigert man den Proteingehalt des fertigen Krebsfleischimitats. Ebenfalls verbessert sich durch das hinzugefügte Protein das Aussehen und die Konsistenz.

Als Stärke kommen in der Regel Kartoffel-, Weizen- oder Maisstärke zum Einsatz.

Zucker verleiht dem Krebsfleischimitat an Süße. Ebenfalls erleichtert er das Einfrieren und Auftauen.

Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl oder Rapsöl verbessern die Struktur und Haltbarkeit.

Abschließend gibt Salz dem Ganzen etwas mehr Geschmack.

Wie gesund ist Surimi?

Surimi ist ein hochgradig verarbeitetes Lebensmittel. Es besitzt relativ wenig Mineralstoffe und Vitamine.

Den Hauptteil der Kalorien machen Kohlenhydrate aus. Zu den Zutaten zählen unter anderem Stärke, Zucker und günstige Pflanzenöle. Einige Hersteller setzen bei der Produktion Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker ein. Auf diese bedenklichen Zusätze gehe ich weiter unten noch ausführlicher ein.

Falls du dich glutenfrei ernährst, solltest du darauf achten, ob sich Weizenstärke auf der Inhaltsliste befindet.

Wie du glutenfrei Sushi isst, zeige ich dir in diesem Beitrag.

Nicht alle Hersteller geben den verwendeten Fisch genau an. Teilweise steht bei der Zutatenliste lediglich Fischmuskeleiweiß. Dadurch ist es unmöglich zu wissen, welcher Fisch sich überhaupt in den Surimi Sticks befindet.

Dadurch erhöht sich das Risiko der Lebensmittelsicherheit. Schließlich könnten sich potentiell giftige Fische im Surimi befinden.

Ebenfalls steigt durch die ungenaue Deklaration die Gefahr von allergischen Reaktionen.

Surimi Staebchen mit Plastikfolie liegen auf einem Holzbrett

Surimi Nährwerte Tabelle

Surimi je 100 Gramm
Kalorien112 kcal
Kohlenhydrate10 g
Protein8,2 g
Fett4,2 g
Salz1,5 g
Omega 330 mg
Magnesium43 mg
Zink0,3 mg
Kalium90 mg
Seelen22,3 µg
Calcium13 mg
Vitamin B120,6 µg

100 Gramm Surimi hat 112 Kalorien. Krebsfleischimitat besteht zu einem Hauptteil aus Kohlenhydraten, insbesondere aus Stärke und hinzugefügten Zucker. Dagegen enthalten echte Krabben hauptsächlich Protein. Beide haben einen relativ hohen Salzgehalt.

Daher ist Krebsfleischimitat im Rahmen einer Low-Carb oder ketogenen Diät eher ungeeignet.

Viele Nährstoffe gehen bei der Herstellung von Surimi Sticks verloren. Daher sind echte Krabben auch deutlich reicher an Vitaminen, Mineralstoffen und Omega 3 Fettsäuren.

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Inhaltsstoffe von Surimi

Zusatzstoffe

Bei der Herstellung von Krebsfleischimitat setzen einige Hersteller eine Reihe von Zusatzstoffen ein. Dazu zählen unter anderem Farb- und Konservierungsstoffe.

Damit Surimi Sticks so schön rot aussehen, verwendet man häufig den Farbstoff Karmin (E 120). Diesen stellt man aus toten Schildläusen her. Daher finden einige Menschen Karmin unappetitlich. Daher nutzen einige Produzenten lediglich Paprikaextrakt zur Färbung.

Damit die Zutaten aneinander haften bleiben, setzt man teilweise Verdickungs- und Geliermittel ein. Dazu gehört zum Beispiel Xanthan Gum (E 415).

Xanthan ist ein wasserlöslicher Ballaststoff. Daher kann der menschliche Körper ihn nicht verwerten und scheidet ihn wieder aus. Grundsätzlich gilt Xanthan Gum als sicher. Allerdings können größere Mengen abführend wirken.

Konservierungsstoffe

Mit Hilfe von Konservierungsstoffen wird das Krebsfleischimitat länger haltbar gemacht. Dabei verwenden einige Produzenten Natriumbenzoat (E211) und Polyphosphate (E 452). Natriumbenzoat ist auch unter dem Namen Sodium Benzoate bekannt. Er verhindert, dass sich Bakterien und Schimmel vermehren können.

Sodium Benzoate ist ein offiziell zugelassener Zusatzstoff. Allerdings deutet eine Vielzahl von Studien darauf hin, dass Natriumbenzoate gesundheitsschädlich sein könnten. Daher ist sein Einsatz mittlerweile umstritten. (1, 2)

Geschmacksverstärker

Ebenfalls nutzen einige Unternehmen bei der Produktion Mononatriumglutamat (E621). Glutamat ist ein Geschmacksverstärker, den man häufig in Fertiggerichten verwendet. Lebensmittelproduzenten reduzieren damit wie so häufig ihre Herstellungskosten.

Bei vielen neurodegenerativen Krankheiten liegt ein erhöhter Glutaminspiegel im Gehirn vor. Einige Wissenschaftler vermuten, dass Glutamat eine neurotoxische Wirkung haben könnte. (3)

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weisen darauf hin, dass bei einer ausgewogenen Ernährung Glutamat keine Gesundheitsgefahr darstellt.

Fazit zum Krebsfleischimitat

Surimi ist im Vergleich zu echten Krabben sehr preiswert. Es ist direkt zum Verzehr geeignet. Zudem lässt es sich leicht mit einer Vielzahl von Lebensmitteln kombinieren. Daher überrascht die steigende Beliebtheit des Krebsfleischimitats nicht.

Bei der Herstellung wäscht man das Fischfleisch mehrfach. Dadurch verbessert sich die Farbe, Konsistenz und der Geruch. Allerdings verbraucht man dabei sehr viel Wasser. Dieser Prozess ist natürlich nicht besonders nachhaltig.

Das resultierende Schmutzwasser stellt eine Belastung für die Umwelt dar. Vor allem die Ozeane und Fische leiden unter dem kontaminierten Wasser.

Krebsfleischimitat ist ein stark verarbeitetes Lebensmittel. Durch das Erhitzen und mehrfache Waschen geht ein Großteil der Nährstoffe verloren. Daher haben echte Krabben beispielsweise einen deutlich höheren Gehalt an Omega 3 Fettsäuren und Vitamin B12.

Die Hersteller unterscheiden sich teilweise sehr deutlich bezüglich der verwendeten Inhaltsstoffe. Einige geben den Fisch inkl. Fanggebiet genau an. Zudem verzichten einige auf bedenkliche Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker.

Diese Entwicklung finde ich sehr gut.

Daher schaue dir die Zutatenliste vor dem Kauf genau an.

Meiner Meinung nach kann man bei einem so stark verarbeiteten Lebensmittel nicht von gesund sprechen.

Aufgrund der gesundheitlichen und ethischen Aspekte verzichte ich komplett auf seinen Konsum. Gerade beim Sushi Essen gibt es viele tolle Alternativen, die schließlich auch ohne Fisch sein können.

FAQ

Ist Surimi roh oder gekocht?

Bei der Herstellung zerkleinert man das Fischfleisch zu einer Art Paste. Diese wird anschließend kurz erhitzt und in Form gebracht. Daher ist das Krebsfleischimitat nicht roh. Es kann direkt als Snack verzehrt werden oder in Kombination mit Salaten und anderen Gerichten.

Was ist Surimi Garnelen?

Surimi verwendet man nicht nur als Imitat für Krebsfleisch. Man stellt aus ihm ebenfalls Garnelen her. Die Surimi Garnelen enthalten keine echten Garnelen. Lediglich ihre Form und Farbe ähneln dem Original. Beim Aussehen hilft man zudem mit Farbstoffen nach. Die falschen Garnelen lassen sich deutlich preiswerter produzieren.

Ist Surimi Krebsfleisch?

Nein. Bei Surimi handelt es sich um zerkleinertes Fleisch von verschiedenen Fischen. Daraus stellt man Krebsfleischimitat her. Es enthält keine echten Krabben, da diese sehr teuer sind. Für den Geschmack kann Krabbenextrakt verwendet werden. Durch den Einsatz von Farbstoffen erhält das Krebsfleischimitat seine rote Farbe.

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6 Gedanken zu „Was ist Surimi? (Krebsfleischimitat)“

  1. Danke, Marc…

    Ein sehr aufschlussreicher und übersichtlicher Artikel…
    Die kleinen Rechtschreib- und Grammatikfehler seien Dir verziehen… Ich browse Mal weiter durch Dein Zeugs, scheinst ja echt gut informiert zu sein…
    Weiter so, Gruß…

    Nico

    1. Hi Nico,

      vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweis!
      Ich bin den Beitrag gerade noch mal durchgegangen und habe die restlichen Rechtschreib- und Grammatikfehler beseitigt. 🙂

      Viel Spaß beim Stöbern!

      Liebe Grüße,
      Marc

  2. Ein leidenschaftlicher Gärtner und Lebensmittelliebhaber ließt mit! Ich hab mich aus besonderen Gründen nur kurz einlesen wollen und gebe Dir direkt nach den ausführlichen Beschreibungen zu 99% recht!!!

  3. Oh, was kann man überhaupt noch essen…mir wurde beim Lesen himmelangst…vorhin nautical Skadensalat gekauft…dann die Zutaten gelesen…Werde den Salat wohl wegschmeissen…was ich sonst gar nicht mache…Lebensmittel in die Tonne…den Begriff Surimi heute das erste Mal gehört

    1. Hallo Katrin,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Ja, ich stimme dir leider zu. Als Verbraucher können wir uns nur selber informieren und dann bewusste Kaufentscheidungen treffen. Für die Lebensmittelindustrie ist die Gesundheit der Konsumenten meistens nur von sekundärer Bedeutung.
      Trotzdem dürfen wir uns nicht über alles Gedanken machen, ansonsten können wir wirklich nichts mehr essen 🙂

      Liebe Grüße,
      Marc