Heute erfährst du, wie das Bier der größten Brauereien in Japan schmeckt.
Japanisches Bier ist stark von der deutschen Bierkultur beeinflusst. Daher gibt es hauptsächlich Lagerbier mit einem Alkoholgehalt von 5 %.
Bier ist das populärste alkoholische Getränk in Japan. Bei der Beliebtheit hat es seit einiger Zeit Sake überholt und wird auch im Ausland immer mehr geschätzt.
Den dortigen Biermarkt teilen 4 große Brauereien untereinander auf.
In Japan gibt es 3 Arten von Bier: Reguläres Bier, „Happoshu“ und „Shin Janru“.
In diesem Beitrag erläutere ich, wie gut das Bier der großen Hersteller ist und welches meiner Meinung nach am besten schmeckt.
Also dann, Kanpai (Prost)!
Inhalt
- Geschichte des japanischen Biers
- Craftbier in Japan
- Wie trinkt man Bier in Japan?
- So unterscheidet man japanisches Bier
- Asahi Super Dry
- Kirin Ichiban
- Sapporo Black Label
Geschichte des japanischen Biers
Während der Edo-Zeit begannen die Niederländer damit für den eigenen Gebrauch Bier zu brauen (1).
Die erste Brauerei für den japanischen Markt wurde 1869 von einem ausländischen Geschäftsmann in Yokohama gegründet. Nach einem Eigentümerwechsel entstand daraus das heutige Kirin Bier.
Im Jahre 1876 gründete in Sapporo die Regierung die Sapporo Bier Brauerei. Dadurch sollte die japanische Insel Hokkaido gefördert werden.
Bis heute streiten sich die beiden Brauereien um den Geburtsort des japanischen Biers.
Craftbier in Japan
Seit Mitte der neunziger Jahre erfreut sich die Craftbier Szene in Japan steigender Beliebtheit.
Der Grund ist eine Gesetzesänderung im Jahr 1994. Seit dem dürfen die kleineren Brauereien Bier ebenfalls produzieren. Davor wurden die Braulizenzen von der Regierung nur an die großen Brauereien vergeben.
Mittlerweile gibt es hunderte von Mikrobrauereien, die hochwertiges regionales Bier in Japan und im Ausland verkaufen.
Vor allem in den Großstädten wie Tokyo oder Osaka bieten viele Bars ein breites Spektrum an Craftbier an.
Wie trinkt man Bier in Japan?
In Bars, Restaurants und japanischen Kneipen (Izakaya) gibt es entweder Fassbier (nama-bīru) oder Flaschenbier (bin-bīru). Dazu gibt es häufig als Snack gesalzene Sojabohnen.
Das Bier vom Zapfhahn serviert man meistens in einem Krug (500–700 ml) oder einem kleinen Glas (200–300 ml). Eine Bierflasche beinhaltet meistens 500 ml.
In Gemischtwarenläden und Kiosks verkauft man meistens 350 und 500 ml Bierdosen.
Dagegen gibt es um Supermarkt Bier in 250 ml und sogar 135 ml Dosen.
So unterscheidet man japanisches Bier
In Japan muss ein Bier 3 Bedingungen erfüllen, damit es als solches bezeichnet werden darf:
1. Die Hauptzutaten sind Malz, Wasser und Hopfen.
2. Malz macht mehr als 50 % der Inhaltsstoffe aus.
3. Die weiteren Zutaten dürfen 5 % des kompletten Malzmenge nicht überschreiten.
Der Anteil an Malz ist dabei vor allem entscheidend für die Besteuerung des Biers. Deshalb haben die Brauereien Bier ähnliche Getränke mit weniger Malz entworfen, um diese günstiger verkaufen zu können.
Unterzutaten können dem Bier einen einzigartigen Geschmack verleihen. Einige Biere enthalten beispielsweise Früchte, Kräuter oder sogar Bonitoflocken. Die Nebenzutaten sind ebenfalls gesetzlich geregelt.
Aktuell unterscheidet man 3 Bierarten in Japan:
1. Raw Beer (Nama Beer)
Normales Bier mit einem gewöhnlichen Malzgehalt.
Dieses Bier wird nicht wärmebehandelt. Die Brauerei fügt der Bierwürze Hefe hinzu. Nach der Fermentation entfernt man die überschüssige Hefe. Durch diesen Prozess schmeckt das Bier reiner.
2. Happoshu
Happoshu wird seit 1997 verkauft, da normales Bier zu teuer wurde.
Es sieht zwar aus wie Bier, ist im Prinzip aber keins. Laut japanischem Gesetz besitzt Happoshu:
a) weniger als 50 % Malzgehalt oder
b) mehr als 50 % Malz, aber man verwendet eine weitere Zutat, die in regulärem Bier nicht erlaubt ist.
Happoshu kostet weniger als normales Bier, da geringe Steuern gezahlt werden müssen. Im Vergleich dazu ist sein Geschmack leichter und milder, bei gleichem Alkoholgehalt.
3. Shin Janru (New Genre)
New Genre („third beer“ oder „daisan no bīru“) ist die neuste Kreation der japanischen Bierbrauereien.
Im Jahre 2003 hat die japanische Regierung erneut die Besteuerung von Bier geändert. Dabei wurden die Steuern auf Happoshu erhöht. Daher haben die Brauereien ein neues Bier ähnliches Getränk entworfen.
Im Gegensatz zu den anderen beiden besitzt dieses Bier-ähnliche Getränk keinen Malz. Stattdessen verwendet man Erbsen, Soja oder Weizen.
Daher hat es auch nicht den typischen bitteren Biergeschmack und unterscheidet sich klar von normalem Bier.
Mittlerweile ist es die beliebteste aller Biersorten.
New Genre können die Bierproduzenten noch günstiger anbieten. Zugleich haben sie die Preise für Happoshu angehoben.
Bis zum Jahr 2026 soll die Besteuerung für Bier und Bier-ähnliche Getränke vereinheitlicht werden. Dadurch wird sich wahrscheinlich die Preisdifferenz zwischen den Getränken verringern.
Wir werden es sehen.
Genug der Worte. Es ist Zeit für die Verkostung!
Japanisches Bier im Geschmackstest
Die 4 großen Bierproduzenten in Japan sind Asahi, Kirin, Sapporo und Suntory.
Schauen wir uns drei davon mal genauer an.
Sapporo Black Label Bier
Der erste Braumeister von Sapporo Bier Nakagawa Seibei hat sein Handwerk in Deutschland gelernt.
Das Bier wird unter Lizenz in Europa gebraut. Wahrscheinlich in London. Im Vergleich zu anderen japanischen Bieren kommt es laut Etikett ohne die Zutaten Reis und Mais aus.
Es hat einen Alkoholgehalt von 4,7 %.
Auf dem Etikett ist ein goldener Stern auf einem schwarzen Hintergrund. Ich persönlich finde das Design schlicht und gelungen. Es erinnert ein wenig an das spanische Bier Estrella Damm.
Das Bier hat einen klaren hellgelben Körper mit einer schnell in sich zerfallenden Schaumkrone. Der Geruch ist relativ unauffällig.
Der Antrunk ist malzig süffig. Im Mittelteil ist es wie bei den anderen beiden Bieren schwach ausgeprägt. Im Abgang ist dann etwas Würze und eine leicht herbe Note wahrnehmbar.
Das Sapporo Black Label gefällt mir nach dem Kirin Ichiban am zweitbesten. Es ist ebenfalls ein typischen japanisches Lager.
Das Sapporo Bier ist nicht besonders aufregend, aber man kann es gut zum Sushi oder anderen asiatischen Gerichten trinken.
Asahi Super Dry Bier
Asahi Bier ist mit einem jährlichen Ausstoß von 59 Hektolitern die siebtgrößte Brauerei der Welt. (Stand 2017)
Außerhalb von Japan ist es besonders in China, Südkorea und Taiwan beliebt. Allerdings exportiert man es mittlerweile in die ganze Welt.
Asahi Bier stellt man in Lizenz auch in Europa (Tschechien, England) her.
Bei uns bekommt man es in den meisten Sushi Läden und vielen asiatischen Restaurants und Supermärkten.
Gelegentlich gibt es das Bier auch bei Aldi als Sonderposten.
Neben den Hauptzutaten Wasser, Gerstenmalz und Hopfen sind auch Mais und Reis enthalten.
Asahi Super Dry hat einen Alkoholgehalt von 5,2 %.
Das Design ist recht altmodisch und macht einen typisch japanischen Eindruck. Ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob ich es schlicht und stilecht oder eher langweilig aussieht.
Das Asahi Bier hat einen süßen Geruch und eine goldgelbe Farbe. Die Schaumkrone ist hell feinporig und verfliegt recht schnell.
Im Antrunk ist eine leicht süße Malznote zu erkennen. Der Körper ist schlank und relativ neutral. Dabei machen sich leichte Reis- und Maisnoten bemerkbar.
Im Abgang ist das Bier dann leicht herb.
Für mich ist Asahi Super Dry ein durchschnittliches Bier, da es etwas zu geschmacksneutral ist. Allerdings lässt es sich eiskalt süffig trinken.
Kirin Ichiban Bier
Kirin Ichiban ist neben Kirin Lager das bekannteste Bier von Kirin. Seit der Jahrtausendwende wurde Kirin von Asahi als führende Marke auf dem japanischen Biermarkt abgelöst.
Kirin Beer ist übrigens ein Teil der Mitsubishi-Gruppe.
Kirin Ichiban wird für den europäischen Vertrieb von der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan gebraut. Es besitzt 5 % Alkohol.
Die Zutaten bestehen wie bei deutschem Bier lediglich aus Wasser, Gerstenmalz und Hopfen.
Zunächst einmal gefällt mir das Design der Flasche sehr gut. Kirin ist ein chinesisch-japanisches Fabelwesen, eine Mischung aus Pferd und Drache. Es symbolisiert Glück.
Das Bier hat eine goldgelbe Farbe und schöne helle Schaumkrone. Es riecht angenehm nach Hopfen und Malz.
Der Antrunk ist fein malzig. Der Mittelteil zeichnet sich durch einen schlanken Körper (etwas wässrig) aus. Im Abgang ist eine leichte Hopfennote zu erkennen.
Der Nachgeschmack ist zunächst etwas bitter. Zum Ende allerdings leicht säuerlich und malzig-süß.
Kirin Ichiban ist einen mildes süffiges Lagerbier. Von den getesteten Bieren gefällt es mir am besten und ist meine klare Empfehlung für das Essen im asiatischen Restaurant.
Hast du schon mal japanisches Bier getrunken?
Falls ja, wie findest du es?
Lass es mich direkt weiter unten in den Kommentaren wissen!
Hej,
ich bin Marc!
Sushi Liebhaber.
Leidenschaftlicher Matcha Teetrinker.
Auf makemaki teile ich einfache
Matcha und Sushi Rezepte.
Ich begeistere mich zudem für
Vinyl, Rennräder und Zimmerpflanzen.
Gerade höre ich wahrscheinlich Jazz
und mache meiner Monstera Komplimente.
das kirin war sehr gut! sogar aus dem Fass! sehr ausgewogen.
naja die deutschen können halt bier brauen:-)
wenn Jap Bier dann das Kirin!
grüsse aus Wien
Moin Martin!
Danke für deinen Kommentar und deine Einschätzung! Dann scheinen wir ja einen ähnlichen Geschmack zu haben 🙂
Liebe Grüße ins schöne Wien,
Marc